Erwerbstätige Frauen stemmen den Löwenanteil der Familienarbeit

Die Gleichberechtigung, für die Frauen beruflich hart kämpfen, scheint sich im familiären Alltag noch nicht etabliert zu haben.

Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftungen wenden Frauen sehr viel mehr Zeit für die Familie auf als ihre Partner - und zwar unabhängig davon, ob sie berufstätig sind oder nicht.

Was ist mit Zeit gemeint? Da geht es nicht nur um Einkaufen, Putzen, Kochen, Waschen, sondern auch die gesamte Organisation des Alltags wie Termine, Planung von Aktivitäten etc.

In Zahlen ausgedrückt heißt das: In Paarbeziehungen kümmern sich 62% der Frauen, um die anfallenden organisatorischen, privaten Aufgaben, die sogenannte "Mental load". Die Wahrscheinlichkeit, dass der Mann dies übernimmt, liegt lediglich bei 20%. Hat das Paar Kinder, ist die Diskrepanz sogar noch größer. - dann übernehmen 74% der erwerbstätigen Frauen die Organisation der Familie. 

Laut der Studie fühlen sich Frauen dadurch erheblich belastet und zwar unabhängig davon, ob sie in Vollzeit oder Teilzeit arbeiten. 

Zwar praktizieren Väter heute eine "aktive Vaterschaft", die "Mental Load" jedoch liegt weiterhin weitgehend bei den Frauen.

Originalpublikation:
*Yvonne Lott, Paula Bünger: Mental Load: Frauen tragen die überwiegende Last, WSI Report Nr. 87, August 2023. Download: https://www.boeckler.de/de/faust-detail.htm?sync_id=HBS-008679